Klappern

Der Überlieferung zufolge schweigen von Karfreitag bis Ostern die Glocken bzw. deren Zungen, die Klöppel.  Man sagt: die Glocken fliegen nach Rom um geweiht zu werden.

Tatsache aber ist, dass  die Kirchenglocken zumeist eine festliche Stimmung ausdrücken, daher ist deren Geläute in der Zeit des Todes Jesus nicht angebracht. Das Schweigen ist ein „Zeichen der Trauer“ über das Leiden und den Tod Christi ab dem »Gloria« am Gründonnerstag, bis zum »Gloria« in der Osternacht am Karsamstag. Nach altem religiösen Brauch zufolge  wird bei uns das Glockengeläut durch hölzerne Instrumente den sogenannten Klappern ersetzt. Nicht nur die Glocken schweigen – auch die Orgel bleibt unberührt. Außerdem werden selbst während der Gottesdienste kleine Klappern angeschlagen, die die Altarschellen ersetzen. In dieser Zeit ziehen die Messdiener nach altem Brauch mit Ihren lauten Klappern durch die Straßen von Erlinghausen um die Gläubigen ans Gebet (6, 12 und 18 Uhr) und den Beginn der Gottesdienste zu errinnern. Sie singen dabei auf Plattdeutsch den Spruch “Ave Maria“ . Dieser ist abgeleitet aus dem Angelusgebet welches die Menschwerdung Gottes betrachtet. Zu den Gottesdiensten wird gesungen „Äste und letzte mol in de Kirke“ was soviel bedeutet wie „Erste und letzte mal in die Kirche“. Wichtig dabei ist nur eines: Je lauter der Krach im kirchlichen Auftrag dabei ist, desto begeisterter sind die Messdiener bei der Sache. Zwar gibt es auch hinzugezogene Familien, denen die Tradition fremd ist, sie werden aber schnell durch die Nachbarn aufgeklärt Übrigens: am Karsamstag wird dann der „Klapperlohn“ eingesammelt. Dabei ziehen die  Klappergruppen von Haus zu Haus und sammeln Ostereier, Geld oder auch Süßigkeiten ein. Zwar gibt es auch hinzugezogene Familien, denen die Tradition fremd ist, sie werden aber schnell durch die Nachbarn aufgeklärt. Kartage sind Trauertage, eine Zeit des Nachdenkens über das Geheimnis Christi Leidens und Sterbens. Darauf folgt die Feier der Osternacht mit Osterfeuer. Im Anschluß an die Osternacht gehen wir mit einem Fackelzug zum Osterfeuer auf der Sandkuhle (siehe separater Bericht) und feiern noch bis tief in die Nacht die Auferstehung Christis.